In meinen Beratungen und den KinderBesserVerstehen-Gesprächskreisen geht es immer wieder um „Mütterliche Wut“.
Mütter hadern damit, wie sie in bestimmten Situationen reagiert haben. Dass sie geschrien, erpresst und vielleicht sogar gestraft haben.
Gedanken zum Umgang mit eigener Wut habe ich ja bereits vor einiger Zeit zusammengetragen.
Im Zuge der „Attachment Parenting = Selbstaufgabe“-Debatte möchte ich auf dieses Thema aber noch einmal eingehen.
Denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass einem Ausraster unzählige Situationen vorausgehen, in denen man nachgegeben hat, seine eigenen Bedürfnisse nach hinten geschoben hat, weil die des Kindes vermeintlich wichtiger sind und man dem Kind keine weitere Enttäuschung (und sich selbst keinen weiteren Wutanfall) zumuten möchte.
Das ist natürlich auch (und vor allem) dem Umstand geschuldet, dass es meist entweder so ist, dass Mutter und Kind(er) den ganzen Tag aufeinander hocken oder aber Mutter und Kind den Tag getrennt in Arbeit und Kindergarten verbringen und danach beide völlig erledigt sind und die mütterliche to-do-Liste noch so lang ist. Eine gesunde Balance zwischen Arbeit, Zeit mit Kind und Haushalt gibt es tatsächlich selten – das ist in unserer Gesellschaft auch nicht vorgesehen. Und so pfeifen am Nachmittag und Abend sowohl Mütter als auch Kinder aus dem letzten Loch.