#meetingbismarck #hilfsprojekt #afrika

Mehr als anderthalb Jahre habe ich mit Sonja Liggett-Igelmund zusammengearbeitet. Sie war die Stationsleitung der Wöchnerinnenstation im St.Vinzenz in Köln-Nippes. Der Station, die nun mit dem Kreißsaal und der Gynäkologie ihre Pforten schließen musste.

Ich wusste, dass es da „irgendein Projekt in Ghana“ gab, an dem sie beteiligt war. Ich habe mitbekommen, dass sie ihren Urlaub dort verbrachte. Und dass ein Film über sie gedreht wurde. Das Kamerateam war nämlich auch einen Tag bei uns auf Station.

Gestern war im WDR-Filmhaus für alle Mitwirkende des Projektes, Freunde und Familie die Preview der dreiteiligen Dokumentation „Eine Hebamme verändert die Umstände“ von Marika Liebsch.

Ich war eingeladen. War neugierig. Bin hingegangen. Und dann hat es mich gerissen.

Was für ein Projekt! Was für eine Frau!! WOW!!!

Ich habe gelacht und geweint. Abwechselnd. Gleichzeitig. 90 Minuten lang. Die Filmreihe an sich ist schon ein Kunstwerk.

 

Am 19.6 um 22.10h einschalten!

Da möchte ich direkt als erstes für Werbung machen. Schaut Euch diesen Film an!!!
Der erste Teil kommt am Montag, dem 19.6 um 22.10 Uhr im WDR. Teil 2 und 3 folgen an den Montagen darauf zur selben Uhrzeit.

Und nun stehe ich vor der schwierigen Aufgabe Euch etwas von dem Film und dem Projekt zu erzählen ohne gleichzeitig allzuviel zu „spoilern“.

Vielleicht beginne ich damit, wie alles begann.

 

Wie alles anfing

2011 suchte der WDR für ein Filmprojekt eine deutsche Hebamme, die 2 Wochen lang in einem kleinen Dorf in Ghana Geburtshilfe macht. Sonja war neugierig und bewarb sich.

Ein kleiner Ausflug. Nur ein kleines Abenteuer. Dachte sie.

Die Zustände dort waren bestürzend. Der Kreißsaal ein winziges, dunkles Zimmerchen. Kaum Instrumente, keine Wäsche… Wenn die Frauen nicht auf der kalten Plastikliege gebären wollte, musste sie sich selbst ein Tuch mitbringen. Kein Arzt. Kein Krankenwagen. Das nächste Krankenhaus etwa eine Stunde Fahrzeit entfernt. Gab es Komplikationen bei der Geburt musste die Frau per Anhalter in das nächste Krankenhaus fahren. Ganz egal, ob die Gebärmutter gerissen war, das Kind im mütterlichen Becken festhing oder sich die Nabelschnur dreifach um den Hals gewickelt hatte. Ob die Mutter nach der Geburt fast verblutete oder die Plazenta nicht geboren wurde. Viele Frauen und Babys sind auf diese Weise gestorben.

Die Hebammen, die dort arbeiten sind die einzige medizinische Betreuung für das ganze Dorf. Sie lebten in einem Haus, in dem es nicht einmal eine funktionierende Toilette gab.

Für die Kinder im Dorf gab es nur eine Art offenen Stall, der als Schule diente. Die Kinder waren erbarmungslos Sonne und Regen ausgeliefert. Wenn sie überhaupt zur Schule gingen, denn Schulbildung kostet Geld. Und viele der Familien sind sehr arm.

Als Sonja wieder zurück in Deutschland war, ließ sie das, was sie dort gesehen und erlebt hatte, nicht los. Sie MUSSTE einfach helfen und begann Hilfsgüter zu sammeln.
Seit 2011 ist Sonja jedes Jahr in Ghana. 2013 wurde der Verein „Meeting Bismarck – Geburts- und Kinderhilfe Ghana e.V.“ gegründet, der das Dorf auf vielerlei Weise unterstützt.

 

Warum „Meeting Bismarck“?

Das erste Kind, das Sonja in Ghana als Hebammer auf seinem Weg in die Welt begleitete, wurde ihr zu Ehre nach dem einzigen Deutschen benannt, den die Mutter kannte: Bismarck. Denn die Volta-Region, in der das Dorf Have liegt, war einmal eine deutsche Kolonie unter Otto von Bismarck.

Der kleine Bismarck ist nun bereits 6 Jahre alt und kommt dieses Jahr in die Schule.

Wie genau der erste Besuch in Ghana war, könnt ihr euch auf Youtube in der Reportage von Marika Liebsch „Job im Gebäck – als Hebamme in Ghana“ anschauen:

Mittlerweile hat sich viel getan im kleinen Dorf Have.

Was genau könnt ihr euch nächsten Montag im WDR anschauen. Oder hier nachlesen:

http://www.meeting-bismarck.de/

Die Reporterin Marika Liebsch hat Sonja auch nach der ersten Reise 2011 immer wieder begleitet. Und sie war auch diejenige, die die Idee hatte über die Arbeit der letzten Jahre eine dreiteilige Dokumentation zu produzieren. Aus über xxxx Minuten Filmmaterial, haben sie und der Cutter Jonas Görtz ein dramaturgisches Kunstwerk geschaffen, das durch die Musik von Mo Peacock und Ramon Kramer perfekt wurde.

 

Wie könnt ihr helfen?

Falls ihr nächste Woche den Film schaut und wie ich vom Spirit dieses Projektes angesteckt werdet und mithelfen möchtet, habt ihr unter anderem folgende Möglichkeiten:

  • Ihr könnt für 10 Euro/Jahr Mitglied im Verein werden
  • Ihr könnt Geld spenden
  • Ihr könnt das Leben der gehörlosen Jennifer und ihrer Familie mitfinanzieren, in dem ihr ihre wunderbaren, handgenähtenTaschen kauft:

http://www.meeting-bismarck.de/shop.html

  • Ihr könnt Patenschaften für Kinder übernehmen.
  • Bestimmt gibt es auch weitere Verwendung für Sachspenden, fragt doch einfach unter info@meeting-bismarck.de nach.
  • Verfolgt Sonjas Blog zum Projekt, um immer über aktuelle Hilfsprojekte Bescheid zu wissen und mitzukriegen, wenn eure Hilfe gebraucht wird.

http://meeting-bismarck.blogspot.de/

 

Ins Wasser fällt ein Stein…

Nach dem Film gestern ist mir jedenfalls klar, dass ich auch meinen (kleinen) Teil zu dem Projekt beitragen möchte. Ich musste gestern ständig an ein bekanntes Kirchenlied denken:

Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich still und leise (okay, beim ersten Besuch war ein Filmteam mit dabei, aber kein Mensch konnte absehen, was sich aus

Sonja und ich am Tag der Kreißsaalschließung

diesem einen Besuch entwickeln würde)
Und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise.

Im Film sagt Sonja, dass sie sich hier in Deutschland machtlos fühlt gegenüber der Politik und ihren Entscheidungen.
Letzte Woche mussten wir unsere Wochenbettstation “beerdigen”. Sonja hat hier unfassbar viel Zeit, Arbeit, Liebe und Engagement rein gesteckt, um das Stillen, Baby- und Mütterfreundlichkeit und langes Bonding auf der Wochenbettstation des St. Vinzenz-Hospitals weiter zu etablieren.
In Afrika kann Sonja etwas bewirken. In wenigen Jahren hat sie die Bedingungen der Hebammenarbeit in der Region um das Dorf Have enorm verbessert. Natürlich nicht nur sie, sondern unzählige andere, die Geräte, Materialien und Ausbildungen gespendet haben.
Es ist bestimmt noch jede Menge möglich.
Ich bin gespannt!

Danke, dass ich gestern dabei sein durfte!

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    Natascha Makoschey (Baujahr 1983) hat einen 9-jährigen Sohn und arbeitet als Kinderkrankenschwester in der Geburtshilfe. Wenn sie nicht gerade Bücher liest, zwangsweise Uno spielt oder darüber nachdenken muss, welchen Pokémon sie am liebsten mag, dann quatscht, strickt oder singt sie.

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