Weiter geht es mit dem dritten Teil der Serie “Wie Kinder emotional gesund groß werden”. Die fünf Punkte, die ich behandele, stammen allesamt aus dem absolut empfehlenswerten Buch von Dami Charf “Auch alte Wunden können heilen” .
Wenn ein Baby lernt sich fortzubewegen vergrößert sich sein Blickfeld und seine Perspektive immens. Ein Kind ist neugierig und möchte die Umgebung erforschen, die Spielregeln der Welt – erst physikalisch, dann sozial – kennenlernen. Es braucht Hilfe zur Selbsthilfe, um Ziele, die es sich selbst setzt, immer eigenständiger erreichen zu können.
Es lernt Gefühle zu benennen und auch Aktivitäten zu benennen, ohne diese sofort auszuführen. Es lernt Wörter mit Objekten zu verbinden. Es lernt seine Körperausscheidungen zu kontrollieren. Es lernt das Ursache-Wirkungs-Prinzip kennen. Und es lernt seine eigenen Gefühle kennen und dass die Gefühle anderer Menschen sich von seinen unterscheiden können.
Diese Phase dauert bis ins vierte Lebensjahr und überschneidet sich mit anderen Lernaufgaben.
Ab dem Zeitpunkt, an dem ein Kind zu krabbeln beginnt, verändert sich die Kommunikation der Bezugsperson. Ein Kind hört nun plötzlich sehr oft das Wort „Nein“. Es wird nun nicht mehr primär als „süß“ wahrgenommen, sondern immer mehr als eigenständiges Wesen, das allerdings immer noch auf sehr viel Hilfe und Unterstützung angewiesen ist. Die Sättigung dieser beiden konträren Pole verlangt den Eltern sehr viel Feingefühl und Reflexionsvermögen ab.