Abschied nehmen fällt vielen Menschen schwer. Die kleineren Alltags-Abschiede kriege ich ganz gut hin, aber seitdem ich Mutter bin geht auch in diesen Fällen wieder öfter mein innerer „Bindungs-Alarm“ an. Und größere Abschiede sind für mich bis heute nicht drin. Ein paar Monate oder gar ein Jahr ins Ausland zu gehen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.

Ebenso eine große Herausforderung ist es für viele Menschen Altbekanntes zu verlassen und sich an neue Umgebungen, Menschen und Bedingungen zu gewöhnen.
Wie viele Menschen bleiben beispielsweise in einem Job, der ihnen nicht gefällt und guttut oder in einer Beziehung, in der sie nicht geliebt werden oder nicht lieben?
Das ist das „Lieber-in-der-Scheiße-liegen-die-man-schon-kennt“-Phänomen. Und hat ganz viel mit fehlendem Vertrauen und Zutrauen in sich selbst und seine Umwelt zu tun.

Und Fakt ist: Jeder von uns hat seine Bindungs- und Trennungserfahrungen gemacht und sich daraus etwas gezimmert.

Nun sind wir Eltern und versuchen einen Weg zu finden unsere eigenen Kinder bei ihren Bindungs- und Trennungserfahrungen zu begleiten. Vielleicht ist es gerade in der Eingewöhnung in den Kindergarten oder bei der Tagesmutter? Oder dein Kind hat gerade eine Phase, wo es sich an dich klammert und du keinen Schritt alleine machen kannst. Vielleicht ist es gerade in die Schule gekommen. Vielleicht steht die erste Übernachtung bei den Großeltern an.

Wie auch immer – unsere Kinder bei ihren Trennungen und Abschieden zu begleiten, berührt unsere alten Trennungserfahrungen maßlos. Wenn die Trennung dann noch durch unsere Absicht erfolgt, dann entsteht ganz schnell ein Gefühlsdreieck aus dem Schmerz des Kindes, den berührten alten Erfahrungen der Erwachsenen und der aktuell gefühlten Schuld, weil man dem Kind das zumutet.

Dazu kommen die oft schwierigen äußeren Bedingungen, die eine Eingewöhnung, wie wir sie uns vorstellen, unmöglich machen

  • Tagesmütter und Kindergarteneinrichtungen vom alten Schlag, die eine Eingewöhnung als unnütz erachten.
  • Eingewöhnungszeiten, die nicht zu unserer Arbeitssituation passen.
  • Verständnislose Chefs, die uns vor ein Ultimatum stellen.
  • Arbeitsverträge, die mit Bußgeldern bei Nicht-Einhaltung drohen.
  • Mangel an qualitativ hochwerten KiTa- und Tagesmutterplätzen
  • Krankheit und andere Notsituationen, die unsere Pläne zunichte machen…
    Und so weiter und so fort.

In einem Artikel von vor zwei Jahren hatte ich mich ja schon eingehend damit befasst, wie Eingewöhnung aus „artgerecht“-Sicht funktioniert. Das nämlich im Grunde die Eltern mit eingewöhnt werden müssten. Dass es „Fremdbetreuung“ im Grunde genommen gar nicht geben dürfe, sondern Kindergärten, Krippen und Tagesmütter sich im Sinne der Kinder als „Clan-Erweiterung“ begreifen müssten und Eltern nicht ausschließen sondern im Tagesablauf willkommen heißen müssten.

Heute möchte ich mich dem Phänomen der Trennungsangst und praktischen Tipps zur Eingewöhnung widmen.

Basic Facts Bindung

Die Tatsache, dass Kinder heute immer früher außerhalb ihrer Kernfamilie betreut werden, macht eine behutsame Eingewöhnung nämlich umso dringlicher. Vor allem durch das Wissen, dass wirkliche Entfaltung und Lernen nur innerhalb einer sicheren Bindung erfolgen kann – und das gilt umso mehr je kleiner die Kinder sind.

Eine Erweiterung des kindlichen Bindungskonzeptes aus der Symbiose mit seiner Mutter heraus erfolgt erst langsam im zweiten und dritten Lebensjahr. Aus der sogenannten Mutter-Kind-Dyade wird eine Triade. Ist der Vater (oder eine andere enge Bindungsperson) emotional und zeitlich zugänglich kann er nun ebenso als Primärbindungsperson integriert werden. Eine ganztägige Abwesenheit einer der beiden Primärbezugspersonen ist in den ersten Lebensjahren nicht vorgesehen. Beziehungsweise wird eine Person, die ein kleines Kind die meiste Zeit betreut, automatisch zur primären Bezugsperson und kann diesem ihr anvertrauten Kind hoffentlich alles „bieten“, damit dieses das innere Konzept einer sicheren Bindung aufbauen kann. (Dieses Phänomen verstärkt sich natürlich massiv in unserem Kernfamilien-Modell, in der die Mutter viel Zeit mit ihrem Kind verbringt und es keinen festen “Stamm” an anderen Erwachsenen in der Nähe gibt, die ein Baby selbstverständlich mit versorgen.)
So plädiert auch Fabienne Becker-Stoll, Leiterin des bayrischen Instituts für Frühpädogik dafür, Kinder im ersten Lebensjahr gar nicht außerhäusig und Kinder im zweiten Lebensjahr nur maximal fünf Stunden am Tag betreuen zu lassen.
Wie wir alle wissen ist das so leicht nicht umzusetzen und wird nicht nur durch unsere Arbeitszeiten, sondern auch durch die Vorgaben von Krippen und Tagesmüttern oft unmöglich gemacht.

In den ersten drei Jahren wird zu großen Teilen das menschliche Bindungssystem ausgeprägt: Wie ist mein Urvertrauen in die Welt? Was denke ich über meinen eigenen Wert? Habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich meine Freude und Nöte zuverlässig mit jemandem teilen kann (was mehr ist, als sie jemandem mitteilen)?

Welche Bedeutung hat es also für ein Kind, das in frühester Babyzeit, wie in der ehemaligen DDR oder in Frankreich heute noch üblich, acht bis zehn Stunden in einer Krippe verbringt – in einer großen Gruppe ohne viel Einzelzuwendung?

Wenn wir vielleicht auf ein Stammesleben oder ein Leben in der Großfamilie schauen, dann bauen Kinder dort Beziehungen zu anderen Familien- und Stammesmitgliedern auf, aber sie suchen auch in regelmäßigen Abständen die Rückversicherung bei ihren Müttern. Vor dem Hintergrund, dass Kleinkinder ja auch Zeit ganz anders erleben als wir, ist eine Trennung, die über den ganzen Tag reicht (Vollzeitarbeit-Länge), ohne die Möglichkeit der Co-Regulation, also des Herunterfahrens des inneren Stresssystems durch eine vertraute Bezugsperson, keine einfache Sache und erst recht nicht, wenn diese Form der Trennungen die tägliche Anforderung eines Kindes ist.

Um als Elternteil die Gewissheit zu haben, dass es dem eigenen Kind bei einer Tagesmutter oder in einer Krippe gut geht, sollte also viel Zeit in eine Eingewöhnung investiert werden. Vier bis sechs Wochen sollten eingeplant werden. Und auch sollte klar sein, dass die neue Beziehung nicht (oder nur sehr untergeordnet) an den Ort erfolgt, sondern zu einer konsequent verfügbare neuen Bindungsperson aufgebaut wird. Ziel ist es, dem Kind Zeit zu geben, eine neue Person kennenzulernen und Vertrauen zu ihr aufzubauen. Das heißt, dass es gern mit ihr zusammen ist, sich von ihr auch trösten lässt und sich vertrauensvoll an sie wendet, wenn es ein Problem hat oder sich nicht wohl fühlt. Dazu gehört nicht nur die Bindungsbereitschaft des Kindes, sondern vor allem die Bindungsbereitschaft der Erzieher und Tagesmütter, das Ernst nehmen der kindlichen Gefühle, das berücksichtigen des kindlichen Tempos und natürlich das äußerliche Ausschalten aller Störfaktoren.

So habe ich von einer Tagesmutter im Umkreis gehört, die nie mehrere Kinder gleichzeitig eingewöhnt, um jeden Kind die volle Aufmerksamkeit widmen zu können. Die Betreuungszeit ist in der Phase der Eingewöhnung verkürzt und in dieser Zeit macht sie auch keine Kennenlern-Gesprächen mit interessierten Eltern und lässt keine fremden Personen ins „Nest“. Ein Kinderkrippe oder ein Kindergarten der auch U3-Kinder nimmt, müsste dafür sorgen, dass wirklich konsequent dieselbe Bezugserzieherin zur Verfügung steht.

Manche Tagesmütter lassen Kinder, die bei ihnen für das nächste Betreuungsjahr angemeldet sind, bereits einige Monate vorher wöchentlich zu Spieldates kommen, so dass ganz ohne Druck, sie als Person und auch die Örtlichkeit bereits vertraut wird und fester Bestandteil des kindlichen Erlebens wird. Und – ganz wichtig – damit auch die Eltern in dieser Zeit das Vertrauen aufbauen können, das sie brauchen, um ihr Kind vertrauensvoll gehen zu lassen und die inneren Ressourcen zu haben, schwierige Phasen der Eingewöhnung , gemeinsam durchzustehen und gemeinsam gute Lösungen für das Kind zu finden.

 

Sind Tränen nun normal oder nicht?

Bei Erziehern des alten Schlages ist oft der Glauben da, dass kindliches Weinen unumgänglich sei und dass es ohne nicht geht. Viele Eltern, die bindungsorientierte Betreuungsmöglichkeiten finden, machen jedoch ganz andere Erfahrungen. Es geht auch ohne Tränen, wenn sich am Tempo des Kindes orientiert wird.

Allerdings gilt das meiner Erfahrung nach nicht für alle Kinder und außerdem sind Tränen nicht gleich Tränen und auch nicht immer etwas Schlechtes.

Wenn ein Kind beim Verabschieden weint, kann das nämlich ganz verschiedene Gründe haben. Es kann natürlich wirklich sein, dass es sich dort fremd fühlt und keine (gute) Beziehung zur Erzieherin oder Tagesmutter hat. Das ist ziemlich sicher der Fall, wenn die Eingewöhnung nur sehr kurz war und von den Eltern schon nach kurzer Zeit erwartet wird, ihr Kind für längere Zeit allein zu lassen.

Es kann eine Reaktion auf Veränderungen im Tagesablauf im Elternhaus oder auch in der Betreuungseinrichtung sein. Manche Kinder stehen nicht auf Veränderungen und brauchen für Umgewöhnungen etwas länger. Es kann auf fehlender Erfahrung im Umgang mit solchen Trennungssituationen zu tun haben, mit dem Fehlen von Möglichkeiten mit ihnen umzugehen.

Das Kind kann Sorgen haben  – Angst vor anderen Kindern, Herausforderungen, die an es gestellt werden, dass sich bestimmte Ereignisse wie Konflikte oder Verletzungen wiederholen. Es kann schüchtern sein und sich seine Bezugsperson noch eine Zeit lang als Back-Up wünschen.

Das Kind könnte sich unwohl und gehemmt fühlen, sich einer Gruppe zu nähern. Oder es weiß nicht, wo und wie es nun genau in der neuen Situation ankommen kann. Vielleicht ist es auch einfach zu wuselig in der Garderobe und die Stimmung anderer aufgeregter Kinder schwappt auf es über…

Oder aber das Kind ist sich einfach ganz sicher darin, dass es sich nicht ohne seine Mutter im Kindergarten bleiben will oder manchmal auch, dass es den Kindergarten und die Erzieher, die es dort vorfindet, wirklich nicht mag. Natürlich können auch kleine Kinder ganz deutliche Antipathien empfinden und das kann natürlich auch die Hauptbezugserzieherin sein, ob es aus Sicht der Eltern nun einen Grund dafür gibt oder nicht.

Also noch einmal: Tränen sind nicht gleich Tränen und wenn ein Kind morgens bei der Verabschiedung von Mutter oder Vater weint, dann ist es Aufgabe der Eltern und Erzieher – je nach Alter mit dem Kind zusammen -herauszufinden, was der Grund dafür ist und der Ursache angepasste Wege zu finden, damit umzugehen.

 

Trennungen „üben“

Wir alle üben kleine Trennungen mit unseren Kindern, ganz automatisch im Alltag. Das fängt bei Babys mit dem bekannten „Kuckuck- Da!“-Spiel an oder das man sich von seinem Kind entfernt, um etwas zu holen oder auf die Toilette zu gehen. Es gibt Phasen, in denen lässt das Kind kleinere Trennungen zu und freut sich am Nervenkitzel, bewegt sich gar selbst fort um kurze Zeit darauf freudig wieder zurück zu kehren. Und es gibt Zeiten, in denen die kleinste (meist mütterliche) Bewegung den Bindungsalarm des Kindes anknipst und das Kind beginnt zu weinen.
In so einer Zeit geht es darum, seinem Kind alle Rückversicherung zu geben, die es braucht, bis es wieder auf Entdeckungstour gehen kann. Das kann auch nach diesem Schub einige Tage bis Wochen später sein. In dieser Zeit sollte keine Trennung forciert werden und eben – wenn möglich – auch keine Eingewöhnung geplant werden. Die größte Zeit des Fremdelns und der Trennungsangst fällt in die Zeit vom 12. bis zum 20. Lebensmonat, also in die Zeit, in der seit einigen Jahren die meisten Eingewöhnungen geplant werden.

Hat das Kind gerade Freude an neuen Erfahrungen, kann man Verabschieden und Begrüßen spielen. Gerne auch mit dem Öffnen und Schließen von Türen, was viele Kinder lieben oder auch mit einer Türklingel. Ob dabei Sie gehen oder Ihr Kind auf Reisen geht, ist ganz Ihnen überlassen und kann natürlich auch von Mal zu Mal variieren.

Wenn Sie im Nebenraum etwas tun müssen, können Sie Ihrem kleinen Kind helfen, in dem Sie sich mit ihm unterhalten, pfeifen oder ein Lied singen, so dass es Sie in jedem Fall hören kann. Manchen Kindern hilft das enorm, kurze Trennungen auszuhalten.

Auch schenken wir unserem Kind positive Erfahrungen, in dem wir uns einem zufrieden vor sich hin brabbelnden Baby nicht direkt in den Fokus drängen, sondern ihm Gelegenheit geben, Zeit mit sich sich alleine zu entdecken und als etwas Schönes kennenzulernen. Wenn wir merken, dass es Kontakt aufnehmen möchte, reicht es immer noch, wenn wir prompt und zuverlässig reagieren. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das gar nicht so leicht umzusetzen ist.
Wobei es mir hier nicht um einen Zwang geht, sondern um ein bewusstes Hinterfragen: Was ist die Motivation, mit der ich jetzt sofort zu meinem Kind rennen will? Wenn es beispielsweise gerade von seinem Mittagsschlaf aufgewacht ist und fröhlich erzählend im Bett liegt? Oder zufrieden in einem anderen Zimmer mit etwas spielt? Ich musste mir eingestehen, dass es durchaus zu meinem inneren Konzept als Mutter gehörte, sofort für mein Kind da zu sein, wenn es wach wurde und dass es mir einen Stich gab, wenn es alleine in seinem Bett lag – selbst, wenn es dabei total zufrieden war. Durfte es mich einfach so nicht brauchen???

Dies trifft natürlich nur auf einen kleinen Teil Eltern zu, aber es darf uns natürlich bewusst werden, dass wir mit für das entstehende Selbstkonzept unserer Kinder verantwortlich sind. Wenn uns Müttern in irgendeinem inneren Hinterzimmer wichtig ist gebraucht zu werden, dann bringen wir dies unserem Kind bei. Und damit will ich bitte, bitte umgekehrt überhaupt nicht sagen, dass jedes sich vor Trennung fürchtende Kind eine Mutter hat, die „nicht loslassen“ kann! Das hören wir in solchen Situationen ja zur Genüge. Und nur wir selbst oder uns nahe stehende Menschen haben das Recht so etwas vorsichtig und liebevoll anzusprechen.

 

Einen Babysitter einführen

Idealerweise werden erst mal gemeinsame Spieldates vereinbart, so dass der Babysitter behutsam als neue Person in die Familie eingeführt wird, mit der das Kind viel Spaß haben kann. Der Babysitter hat Lust auf gemeinsame Spiele und ist ganz für das Kind da, wenn dieses das möchte. Die Treffen finden in vertrautem Terrain statt. Auch die ersten kurzen Trennungen sollten hier ganz nebenbei stattfinden („Ich mache mal das Abendessen“ etc.).

Die Kunst ist es Begegnungszeitpunkte sowohl für das Kennenlernen, als auch für die ersten Trennungsversuche auszuwählen, an denen ein Kind erwartungsgemäß satt, ausgeschlafen und zufrieden sein wird.

Soll der Babysitter nun an einem Abend auf das Kind aufpassen, ist es wichtig, dass das Kind das vorher weiß und dass ihm erzählt wird, wie genau das ablaufen wird. Je älter das Kind ist, desto mehr Pläne kann man mit ihm gemeinsam machen, wie es für das Kind am Angenehmsten ist. Hilfreich können besondere Unternehmungen oder eine besondere Spielzeugkiste sein, etwas besonderes zu naschen oder Ähnliches. Manche Kinder mögen vielleicht auch wirklich geschriebene Pläne, wie der Abend verlaufen wird, oder eine Sprachnachricht von Mama, auf der sie alles noch einmal erklärt – vor allem, wann sie wieder zurück kommt und dass sie sich auf ihr Kind freut.

 

Die Verantwortung für Trennungen übernehmen!

Es ist wichtig, sich wirklich immer von seinem Kind zu verabschieden, auch wenn es verlockend scheint, einfach so zu gehen, wenn das Kind und der Babysitter gerade zufrieden spielen. Eine kleine Gratwanderung ist es einem Kind gleichzeitig Zeit zu geben, sich auf die neue Situation einzustellen und andererseits die Verabschiedung nicht unnötig herauszuzögern. Hierzu gehört das Vertrauen in die Kompetenz des Babysitters, in die Kompetenz des Kindes und – ganz wichtig – das Vertrauen in die emotionale Bindung der Beiden zueinander.

Wenn ein Kind sich nicht verabschieden mag, aber Pünktlichkeit in diesem Moment wichtig ist, so dass es nötig ist, das Kind weinend beim Babysitter zu lassen, ist zu bedenken, ob es für die Beziehung zwischen Babysitter und Kind nicht besser ist, wenn man das Kind auf dem Boden absetzt oder in seinem Bett. Das hat den Vorteil, dass sich der Babysitter behutsam dem Kind zuwenden kann und das Kind sich bei ihm trösten kann. Der Babysitter kommt aber nicht in die Rolle des „Bösen“, weil er derjenige ist, der das Kind aus den Armen seiner Mutter zieht. Es ist wichtig, dass die Eltern in diesem Augenblick die Verantwortung dafür übernehmen, dass SIE diese Situation gerade gestaltet haben. Dass sie sich vergewissern, dass ihr Kind und der Babysitter alle Kompetenzen haben, um sie gemeinsam zu bewältigen und dass sie dem Babysitter die Chance geben, der „Gute“ zu sein in dieser neuen Herausforderung. Als ich diese Idee zum ersten Mal hörte, sträubte sich alles in mir dagegen, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr verstehe ich, was damit gemeint ist und was für ein Herzstück diese Übernahme der Verantwortung ist.

Es ist nicht der böse Babysitter, der sich eingeladen hat und nun das Kind von der Mutter trennen will. Es ist auch nicht die böse Erzieherin, die die Idee hatte, dass ein Kind nun in eine Kinderkrippe oder in einen Kindergarten geht. Es war MEINE Idee und irgendeine Notwendigkeit hat zu dieser Entscheidung geführt.

 

Zurückkehren: Loben ist eine verkehrte Botschaft

In einem ELTERN-Artikel den ich vor einigen Jahren gelesen habe, stand drin, dass man sein Kind loben soll, dass es beispielsweise nicht geweint hat oder die Zeit geschafft hat. Ich halte das für fatal. Nicht-weinen ist keine Leistung, sondern HOFFENTLICH das Ergebnis einer guten Beziehung von Kind und Babysitter und der Tatsache, dass sich das Kind mit diesem wohlfühlt. Eine Botschaft, die dem Kind sagt, dass Nicht-Weinen eine lobenswerte Leistung ist, für die es Liebe und Aufmerksamkeit erhält, egal wie es ihm dabei geht, könnte ein Anpassungsverhalten an die Erwartungen der Eltern auslösen und somit das Unterdrücken von Gefühlen.

Ich finde es wichtig, dass Kinder von ihren Eltern erfahren, wie schön es für sie  ist, jetzt wieder bei ihren Kindern zu sein und auch dass es okay und normal ist, ambivalente Gefühle zu haben. Denn das gilt für uns Eltern ja oft auch. Ich kann mich alleine an die Horrorszenarien auf dem Weg zu einem Konzert erinnern, dass mir etwas zustoßen könnte und ich vielleicht nicht mehr zurückkehren kann. Und immer wieder die Sorge, ob es meinem Kind wohl gut geht, die mich daran gehindert hat, einen schönen Abend unbeschwert zu genießen. Und auch für die Kinder wird so eine Erfahrung vermutlich zugleich aufregend und hoffentlich schön sein, aber zur selben Zeit unvertraut und anstrengend.

Je nach Temperament des Kindes kann es durchaus Sinn machen, die ersten Alleine-Interaktionen relativ kurz zu halten und zeitnah zurückzukehren. Gerne in einem Moment, wo das Kind noch aus seinen Ressourcen schöpft und man in eine zufriedene Situation zwischen Babysitter und Kind zurückkommt. So erlebt das Kind eine gut zu stemmende Abwechslung zwischen neuen Erfahrungen und der zeitnahen Möglichkeit diese bei der vertrauten Bezugsperson gut zu verarbeiten, so dass der Mut zur Wiederholung so einer Trennung erhalten bleibt.

Vertrauensstärkend ist es für das Kind aber natürlich auch, wenn der Babysitter merkt „wann es genug ist“ und beispielsweise vom Spielplatz nach Hause zurückkehrt oder ein Elternteil informiert, dass es nun gut wäre, zurückzukommen. Sicher mag es vielleicht irgendwann Situationen geben, wo das nicht möglich ist. Meiner Erfahrung nach ist es aber das Beste, solche Dinge immer dann zu machen, WENN sie möglich sind. Das ist die größte Ressource, um dann das Vertrauen zu haben, die Situation meistern zu können, wenn es dann mal nicht möglich ist.

Auch kann der Babysitter ermutigt werden, Trennungsgefühle des Kindes empathisch zu begleiten und sie zuzulassen.

Manche Familien gestalten beispielsweise für ihre Kinder ein Familen-Fotobuch, das in solchen Situationen gemeinsam angeschaut werden kann. Oder die Babysitterin lernt das Lieblings-Schlaflied zu singen, das auch die Mama immer singt.

 

Ideen für die Eingewöhnung bei Tagesmutter und Kindergarteneinrichtungen

Vorbereitung

Bei manchen Ideen ist man natürlich auf die Bereitschaft von Tagesmutter und Kindergarten angewiesen, aber ich empfehle so etwas aktiv zu erfragen und auch die Antworten auf diese Fragen in den Entscheidungspool für oder gegen diese Einrichtung zu werfen. Wird augenrollend abgelehnt oder wird über diese Idee nachgedacht?
Ich wünsche mir sehr, dass viele Erzieher und Tagesmütter diesen Beitrag lesen und einige der Ideen übernehmen oder das, was sie bereits anbieten, ausbauen.

Obligatorisch sollte die Hospitation über mindestens einen Vormittag in der Einrichtung der Wahl sein. Es findet sich in vielen Büchern von Bindungsexperten (die ich am Artikelende aufliste) der Hinweis, dass die Bindungsbereitschaft der einzelnen Erzieher wichtiger sind als jedes pädagogische Konzept, die Größe des Gartens, das selbst gekochte vegetarische Bio-Essen und selbstverständliche musikalische Früherziehung in zwei Sprachen. Die Autoren raten bei der Hospitation im Kindergarten genau auf die Interaktion zwischen Erziehern und Kindern zu achten:

Werden diese individuell wahrgenommen? Angelächelt? Geknuddelt?
Wird den Kindern bei Konflikten empathisch und hilfreich beigestanden?
In welchem Tonfall und mit welchen Maßnahmen wird Kritik geübt? Wie wird mit unerwünschten Verhalten seitens der Kinder umgegangen?
Gibt es irgendwelche “Zwänge”, beispielsweise beim Essen (Probieren, Aufessen, 30 Minuten sitzenbleiben)?
Wie gehen die Kinder mit den Erziehern um? Als seien diese Vertrauenspersonen? Oder als ob man vor ihnen vieles geheim halten müsse?
Wirken sie neugierig, offen, lebenslustig und zufrieden?
In welcher Weise erzählen Erzieher von „ihren“ Kindern? Hört man ihnen die Bindung zu ihnen an?

Das ist umso wichtiger, als dass in entsprechenden Studien nicht wenige Krippen und Kindertagesstätten massive Qualitätsmängel aufwiesen, die teils wirklich erschreckend sind.

Einige Zeit, bevor die Eingewöhnung beginnt, könnten wöchentliche Spieldates angeboten werden, so dass dem Kind die Räumlichkeiten schon bekannt sind. Es könnten von den Kindergärten oder auch natürlich einzeln von den Eltern Fotobücher gestaltet werden, in denen die verschiedenen Räume und Erzieher gezeigt werden und der Tagesablauf gezeigt wird.

 

Wenn es losgeht

Die Eingewöhnung sollte von Beginn an auf einen Zeitraum von mindestens vier, wenn nicht gar sechs Wochen angelegt werden. In der ersten Woche ist die Bezugsperson ohne Wenn und Aber mit dabei. Danach wird individuell geschaut, in welchem Tempo die Möglichkeit zur Rückversicherung ausgeschlichen werden kann. Ganz wichtig ist jedoch, dass die Kinder, bis sie sich wirklich wohlfühlen, nicht überfordert werden. Diese Zeit ist dazu da, um wirklich Fuß zu fassen, bildlich gesprochen kleine Wurzeln wachsen zu lassen. Die volle Betreuungszeit von 35 bis 40 Stunden sollte in dieser Zeit noch nicht in Anspruch genommen werden. Überforderung führt zu Abwehr und zu starker Rückversicherung und ist demnach das Gegenteil von dem, was erhalten erreichen wollen in einer Eingewöhnungszeit.

“Es ist zu vermeiden, dass das Kind ‘wie am Spieß schreit’, seine Mutter vermisst, das Bindungssystem maximal aktiviert ist,
weil dann nur Angst und Schrecken zurückbleiben und es für das Kind aus dieser Situation heraus sehr schwierig ist,
sich an die Erzieherin sicher zu binden.”

Dr. med. Karl-Heinz Brisch in “Kindergartenalter”

Es werden keine größere Gruppe an Kindern gleichzeitig eingewöhnt und es steht für die Eingewöhnung eine feste Bezugserzieherin zur Verfügung, die jeden Morgen präsent ist.

Diese weiß von ihren neuen Schützlingen, was sie gerne spielen und für was sie sich interessieren und bereitet entsprechende Angebote vor, zu denen sie das neue Kind einlädt (egal, ob es mitmachen oder erst mal zuschauen möchte).

Verbindende Tätigkeiten können auch in den ersten Ablösephasen (und natürlich zu jedem anderen Zeitpunkt) genutzt werden, um schwierige Momente zu überbrücken. „Du, wenn du dich verloren fühlst und nicht weißt, was du jetzt tun sollst, dann komm zu mir und dann machen wir gemeinsam XY, ja?“ Auch kann die Bezugserzieherin sich mit einem Kind bereits nachmittags zu einem bestimmten Spiel am nächsten Morgen verabreden. so dass das Kind vorab weiß, in welche Situation es morgens ankommen wird und wo es “landen” kann.

Das gilt umso mehr für Kindergärten mit sehr freien Konzepten und auch vielen räumlichen Möglichkeiten. Selbst entscheiden können, mit was man sich beschäftigt, ist super. Dafür brauche ich aber ein Grundgefühl von Sicherheit und Geborgenheit, ein inneres und äußeres Nest. Karl-Heinz Brisch stellt in seinem Buch “Kindergartenalter” fest, dass Kinder in vielen freien Kindergärten durch mangelnde haltgebende Strukturen sehr verloren sind und eine verlängerte Zeit nicht explorativ spielen. Er plädiert dafür, dass sich Kindergärten mit freien Konzepten sich der Verantwortung bewusst sind, die Kinder behutsam einzugewöhnen und sie erst Stück für Stück in die volle Entscheidungsfreiheit zu entlassen. Dies gilt insbesondere für Kinder mit Bindungsschwierigkeiten oder gar -störungen oder aktuell schwierigen Lebenssituationen (Geschwisterkind, Trennung, Krankheit, Umzug…). Da man dies als Kindergarten ja gar nicht vorab wissen und individuell einplanen kann, könnte für freie pädagogische Konzepte meines Erachtens für die erste Zeit ein Nestmodell eine gute Idee sein, aus dem heraus die Kinder “fliegen” können, wenn sie dazu bereit sind und in das sie zurückkehren können, wenn sie wieder mehr Schutz brauchen. In diesem Nest werden sie zuverlässig an ein bis zwei Erzieher gewöhnt, die dort immer verfügbar sind. Nach einiger Zeit (zum Ende des Kindergartenjahres) findet eine behutsame “Ausgliederung” statt, aber natürlich dürfen die alten Bezugserzieherinnen jederzeit aufgesucht werden und für Kinder, die sich mit dem Wechsel in die offenen Konzepte besonders schwer tun, sollte es die Möglichkeit der individuellen Vereinbarungen geben.

Die Eltern können eingeladen werden in der Zeit der Eingewöhnung bestimmte Aufgaben zu übernehmen, so dass sie natürlicherweise mal eine kurze Weile weg sind oder zumindest den Fokus nicht mehr nur auf dem eigenen Kind haben – Elternbriefe kopieren, Handtücher falten, in der Küche helfen, Bastelhilfe bei anderen Kindern, kleine handwerkliche Arbeiten… das kann ganz individuell sein, je nachdem, was die Eltern können und der Kindergarten braucht. Die Kinder sehen, dass Mama auch Teil des Clans wird, was ihnen die Eingewöhnung leichter macht. Häufig ist es üblich, dass Eltern sich in der Eingewöhnungszeit komplett zurückhalten sollen. Das finde ich nicht hilfreich. Ein Interagieren auch mit den anderen Kindern (sofern es für das eigene okay ist), das gemeinsame “Hineintauchen” in eine Gruppe von Kindern, kann sowohl im Sinne der Eingewöhnung sehr gut, als auch für die anderen Kinder eine willkommene Abwechslung und eine schöne Erfahrung sein. 

Morgens ist das tägliche Begrüßen ein ganz wichtiger Punkt. Das Kind muss erfahren, dass es wahrgenommen wird, wenn es in den Gruppenraum kommt! Und zwar nicht nur seine pure Anwesenheit, sondern auch, wie es ihm genau an diesem Morgen geht. So kann ein Kind direkt „abgeholt“ werden und begleitet werden, wenn es einen Tag hat, an dem ihm die Trennung schwer fällt.

In persönlichen Gesprächen oder auch mal im Morgenkreis wird das Thema ‚Trennungen‘ aufgegriffen. Dass man das Zuhause und seine Eltern manchmal vermisst, wird weder totgeschwiegen, noch negativ bewertet, sondern als völlig normal angesehen. Was hilft bei Trennungen? Auf was freut ihr euch besonders, wenn ihr nach Hause kommt? Was liebt ihr an eurer Mama und eurem Papa am meisten? … Die Eltern und das Zuhause werden auch gedanklich im Kindergarten mit eingebunden, so dass die Bindung zum Clan auch von hier aus aufrecht erhalten wird. Jedes Kind kann wiederum im Kindergarten ein Fotobuch von seinem Zuhause und seiner Familie haben und wissen, dass es damit jederzeit bei Sehnsucht zu seiner Bezugserzieherin kommen kann, um dieses gemeinsam anzuschauen.
Ebenfalls hat jedes Kind eine “Snoozle-Kiste” mit tröstlichen Gegenständen.

Individuelle Lösungen für individuelle Bedürfnisse finden

Manche Kinder haben Schwierigkeiten ständig bei ihren Spielen unterbrochen zu werden und Spielzeuge teilen oder zumindest um sie verhandeln zu müssen. Ein nicht kleiner Teil von Kindern kennt aus seinem bisherigen Alltag keine größeren Kindergruppen und erleidet vom Geräuschpegel und vom ständigen Verteidigen des Spielzeuges und der Unmöglichkeit alleine zu spielen, einen regelrechten Kulturschock. Auch das kann in den Morgenkreisen offen besprochen werden und Ideen gesammelt werden, wie man damit umgehen kann. Manchmal spielt man ja alleine und hätte aber nichts gegen Mitspieler. Manchmal will man wirklich seine Ruhe haben. Wie kann man das sichtbar machen? In Montessori-Kindergärten gibt es ja statt Tischen Teppiche zum Arbeiten. Eine Idee könnte sein, dass jedes Kind, das seine Ruhe haben möchte, sein Spiel auf einem Teppich ausbreitet, so dass die anderen Kinder wissen, dass dieses gerade nicht gestört werden möchte. Lustig wäre vielleicht auch die Idee mit Zäunen oder so Türklingeln wie in kleinen Einzelhandel-Läden. Wie schön wäre es, wenn hier gute Ideen im gemeinschaftlichen Prozess entstehen könnten und es für die Kinder nicht immer nur ein „Friß-oder-stirb“ der gegebenen Kindergarten-Bedingungen wäre! Für einige Kinder sind auch schalldämpfende Kopfhörer eine gute Investition, gerade wenn der Kindergarten räumlich wenige Möglichkeiten zum Rückzug bietet. 

Manchen Kindern hilft vielleicht ein bebilderter Tagesplan mit allen Fixpunkten (Morgenkreis, Mittagessen etc.), geplanten Aktivitäten und Angeboten, an dem sie sich orientieren können. Manch andere werden auf so etwas nie zurückgreifen.

Eine andere Frage, die sich eine Kindergarteneinrichtung stellen sollte, ist folgende:
Wie kann man Eltern helfen, eine Gesprächsbasis mit ihren Kindern zu finden, was im Kindergarten alles gewesen ist, so dass das im Kindergarten Erlebte auch Zuhause besprochen und emotional integriert werden kann? Kleine Kinder haben keine Vorstellung davon, dass ihre Eltern nicht alles wissen und der Versuch mit ihnen über die Kindergartenzeit zu sprechen ist oft für beide Seiten eher frustrierend. Sowohl Schönes, als auch konfliktträchtiges geht somit oft an den Eltern vorbei.

Was könnte man machen? Die Kinder fotografieren und die Bilder täglich auf einem digitalen Bilderrahmen ablaufen lassen, oder einige Highlights an einer speziellen Wand aufhängen.
Da dies oft wegen der Bildrechte ein Problem ist, könnten die Erzieher die Highlights des Tages auch auf eine Tafel schreiben. Und auch „Low-Lights“ wie „Mira ist von der Rutsche gefallen und hat sich weh getan“, denn erfahrungsgemäß beschäftigen Kinder sich natürlich auch mit diesen Dramen – Streit, Ausgrenzung, Schmerzen. So wie wir ja auch über Arbeitsthemen und Beziehungen zu Kollegen nachdenken.
In vielen Kindergärten ist es üblich, zu jedem Kind einen Ordner mit Kunstwerken und Fotos anzulegen, auch mit mehrmaligen Beobachtungsberichten, was das Kind gemacht oder getan hat. Bei uns wurde der erst nach den drei Jahren Kindergartenzeit als Erinnerung ausgehändigt, aber man könnte diesen den Familien auch während der Kindergartenzeit zugänglich machen. Wenn Fotos dort archiviert werden und Eltern hierfür bereit wären eine Bildfreigabe zu geben, könnte das ja auch ein privaterer Weg sein als entsprechende Bilder im Flur.

Neue Lieder die gelernt wurden könnten an Eltern ausgeteilt werden und Basteleien ausgestellt werden. Bilder von Bauwerken, Experimenten, Erfahrungs-Workshops können natürlich auch ohne Einwilligung ausgehängt werden.

Und das tägliche Tür- und Angel-Gespräch ist natürlich auch immens wichtig. Informationen zu größeren Auseinandersetzungen zwischen den Kindern oder auch Meinungsverschiedenheiten zwischen Erziehern und Kind, etwas, dass dem Kind Angst gemacht hat, es geärgert oder besonders gefreut hat, sind eine wichtige Gesprächsgrundlage. Regelmäßig geplanter längerer Austausch zwischen Erziehern und Eltern ist natürlich ebenso wünschenswert (und auch vorgeschrieben).


Als Eltern kreativ werden

Was kann man seinem Kind mitgeben, geistig oder materiell, was dem Kind in schwierigen Momenten gut tut?

– Einen Smiley oder Herz auf die Hand malen

– Ein mit Liebe, Küssen, Zaubersprüchen oder schönen Momenten aufgeladenes Armband

– Einen Speckstein oder ein Klangherz

– Ein Band, das die Liebe zwischen Eltern und Kind darstellt

– Einen schönen Duft, beispielsweise ein Stück der Seife, die man zuhause immer wieder verwendet

– Ein Gebet, ein Mantra, ein Lied oder einen lustigen Spruch

– Einen kleinen Liebesbrief

Bestimmt fällt euch noch viel mehr ein und ich freue mich auf weitere Ideen in den Kommentaren!

Fazit

Trennungen von geliebten Menschen aushalten können ist ein Prozess. Kein Kind muss das in einem bestimmten Alter „können“. Im Grunde genommen können auch wir Erwachsene das nicht immer, wenn wir beispielsweise sehnsüchtig darauf warten, dass unser Partner nach Hause kommt oder eine vielbeschäftigte Freundin mal wieder Zeit für uns hat. Es ist keine Anforderung, die irgendwer an unser Kind stellt, sondern eine Anforderung, die das Leben an es stellt und wir gestalten mit der Einführung einer Fremdbetreuung die Bedingungen und sollten diese Verantwortung sehr ernst nehmen.

Mir ist bewusst, dass die Realität häufig eine große Diskrepanz zu dem hier beschriebenen darstellt und dass wir Eltern oft durch zu wenige KiTa-Plätze nicht allzu viel Einfluss auf die Gestaltung der Eingewöhnung haben. Ich möchte jedoch dazu ermutigen, möglichst viel aus der Situation herauszuholen und zu schauen, für welche Ideen ihr die Einrichtung eurer Kinder mit ins Boot holen könnt. Kinder kommen auch mit weniger als dem Besten klar, aber wie schön wäre es, wenn sowohl die Kinder als auch die Eltern gestärkt aus dem Eingewöhnungsprozess hervorgehen könnten und der Kindergarten, die Tagesmutter und der Babysitter wirklich als Bereicherung empfunden werden.

 

Literatur:

Fabienne Becker-Stoll: “Bindung – Eine sichere Basis fürs ganze Leben”

Karl-Heinz Brisch: “Kindergartenalter” (Vor allem für Pädagogen interessant, denn hier wird vor allem das Wesen von Bindungsstörungen, wie man sie erkennen und begleiten kann, beleuchtet)

Elizabeth Pantley: “Fremdeln * Klammern * Trennungsangst”

Herbert Renz-Polster: “Kinder verstehen”

Nicola Schmidt: “artgerecht – Das andere Babybuch”, “artgerecht – Das andere Kleinkindbuch”

Nora Imlau: “So viel Freude, so viel Wut”

 

 

 

 

 

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    Natascha Makoschey (Baujahr 1983) hat einen 9-jährigen Sohn und arbeitet als Kinderkrankenschwester in der Geburtshilfe. Wenn sie nicht gerade Bücher liest, zwangsweise Uno spielt oder darüber nachdenken muss, welchen Pokémon sie am liebsten mag, dann quatscht, strickt oder singt sie.

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